Meine Schwester hatte früher für alles eine Antwort parat:

Ich: Wie wars in Dortmund?
Sie: Idyllisch.

Ich: Guck mal, der Müll da auf der Straße.
Sie: Idyllisch.

Ich: Wie findest du die Schule?
Sie: Idyllisch.

Als Künstlerin stellt man sich es gerne so vor: Stadt, Job, Lärm – wenn ich das alles nur hinter mir lassen könnte, ins Grüne, vielleicht auf einen Berg gehen für ein paar Tage, dann, ja dann, würde ich virtuos werden, in Kürze all meine angefangen Texte fertig schreiben, hellwach, fokussiert, produktiv.

Und dann verschlägt es einen tatsächlich auf diesen Berg ins Grüne. Aber nein, es funktioniert nicht. Man kommt mit genauso wenig Text und genauso viel Notizen zurück, wie man abgereist ist. Auch in der Idylle ist man nur man selbst.