Form your insanity
»Oh, wie erfrischend«, dachte ich, als ich die Worte in einer Werbeanzeige las. »Das ist doch mal ein vernünftiger Ansatz für uns alle.«

Datum

von Angelina

Mir fiel direkt Nietzsche ein: Be careful when you cast out your demons that you don’t throw away the best of yourself. (Also sprach Zarathustra)

Doch dann kam die große Enttäuschung. Eigentlich steht in der Werbeanzige: Form your identity. Bäh. Meine Fantasie wurde wieder einmal betrogen von einem Freudschen Verleser. Das sind Momente in denen irgendetwas in mir böse wird, wahrscheinlich mein Gehirn. Da hat es etwas Lustiges gefunden und dann war es nur Fehlalarm. »Wieso nur ist die Welt so fad und unförmig?«, fragt es dann.


Solche Enttäuschungen gibt es immer wieder. Hier ein paar Beispiele aus jüngster Vergangenheit.

»Kleine halbe Sachen«

»Nutzen Sie die Vorurteile unserer Versicherung.«

Und in einem Artikel über den Aralsee: »Was einst ein riesiges Birnenmeer war…«


Das sind schwierige Momente für mich. Der abrupte Wechsel zwischen Euphorie über die unerwartete Ästhetik zur bitterbösen Enttäuschung über die tatsächliche Langeweile. Immer wenn das passiert, muss ich mein Gehirn erst wieder aufheitern, bevor ich wieder kreativ werden kann.


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